Milch & Fleisch

Mutterkuhhaltung

Das nahezu perfekte Leben von Rindviechern

Mutterkuhhaltung ist die natürlichste Form der Rinderhaltung. Hier leben Kühe mit ihren Kälbern im Herdenverband -in der Regel von Frühjahr bis weit in den Herbst hinein auf der Weide. Erst am Tag der Trennung, wenn das Jungtier geschlachtet werden soll, greift der Bauer in das Leben der Tiere ein. Mutterkuhhaltung dient der Erzeugung von Weiderindfleisch.

Die Mutterkuhhaltung ist für viele Allgäuer Kleinbetriebe eine mögliche Form ihre Weiden und Wiesen natürlich durch Rinder zu bewirtschaften und bestehende Gebäude sinnvoll zu nutzen. Sie hilft dadurch, das Höfesterben im Allgäu abzubremsen.

Über Jahrzehnte hinweg wurde Mutterkuhhaltung als die ideale Form der Weiderindfleischerzeugung und extensiven Grünlandnutzung betrachtet. Verfolgt man allerdings den Gedanken „Allgäuer Milch & Fleisch gehören zusammen“ finden wir den Haken. Viele männliche Kälber aus den Milchviehbetrieben müssen die Region verlassen, weil sie nicht als Fleischlieferanten Verwendung finden. Dabei ist die Allgäuer Mutterkuhhaltung nicht Ursache des Problems, sondern könnte ein Teil der Lösung für unsere Milchviehkälber darstellen.

Unser Traum: Eine Partnerschaft zwischen Milchviehhaltern und Weiderindfleischerzeugern

In der Bio-Milchviehhaltung beginnt sich eine Veränderung in der Kälberaufzucht abzuzeichnen. Immer mehr Bauern erkennen die Vorteile einer mutter- und ammengebundenen Kälberaufzucht. Hier sind die Milchkühe „berufstätige Mütter“. Das bedeutet, Milchkühe werden gemolken und dienen so der Milcherzeugung für den Menschen und gleichzeitig lassen sie ihre oder auch fremde Kälber am Euter trinken. Diese Form der Kälberaufzucht orientiert sich ganz am natürlichen Sozialverhalten unserer Rinder. Wenn diese Kälber dann zur weiteren Mast auf einen Ammenkuhbetrieb wechseln, klappt das Trinken an einer Tante in der Regel problemlos.

Hier kommen unsere Mutterkuhhalter ins Spiel: mit diesem System können sie zusätzliche Kälber aus der Milchviehhaltung aufziehen. Klar ist, die Anforderungen an diese Art der integrierten Milch & Fleischerzeugung sind für Bauern wie Kühe hoch.

Die Ammenkuh muss genügend Milch geben um nicht nur ein Kalb großziehen zu können. Sie muss total kalbverliebt sein, damit sie sich wie eine Kindergartentante um mehrere Kälber kümmert und gleichzeitig muss sie robust und zutraulich sein, damit der Umgang zwischen Mensch und Tier gut gelingt.

Vom Stallkonzept bis zum täglichen Ablauf muss auch der Milchbauer einiges verändern. Zuletzt muss sich der ehemalige Mutterkuhhalter anfangs intensiver um seine Tiere kümmern und so manche Mutterkuh wird sich nicht als Amme eignen. Aber wenn es gelingt, können wir mit Stolz sagen „Allgäuer Milch & Fleisch gehören zusammen“.

Lesen Sie mehr zur mutter- und ammengebundenen Kälberaufzucht sowie Mast von Milchviehkälbern:


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Mutter- und ammengebundene Kälberaufzucht in der Milchviehhaltung


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Lösungsansätze zur Mast von Milchviehkälbern


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Artgerechte Kälbermast und Aufzucht von Mastremonten - Alternativen zur herkömmlichen Mast von Kälbern aus Milchwirtschaftsbetrieben

Richtlinien für Mutter- und Ammengebundene Kälberaufzucht

Seit 2-3 Jahren beginnt sich in der Region etwas zu bewegen. Immer mehr kleine regionale Initiativen und bäuerliche Direktvermarkter brechen das festgefahrene System auf. Viele Bauern können und wollen ihre Kälber nicht mehr zu Dumpingpreisen weit ausserhalb unserer Region verkaufen. Es beginnen sich bäuerliche Kooperationen zu bilden und immer öfter versuchen Mutterkuhhalter ihre Kühe als Ammen „umzuschulen“.